Stärkung des ländlichen Raums: Ausbau der Staatsstraße St 2292 südlich Frickenhausen angelaufen

Imposant ist derzeit der Blick auf die Baustelle zum Ausbau der Staatsstraße St 2292 südlich
von Frickenhausen. Seit der Vollsperrung des Streckenabschnitts Anfang Juli ist der
Baufortschritt der derzeit laufenden Erdarbeiten gut zu erkennen. Bis zum Juni des
kommenden Jahres soll die Staatsstraße 2292 zwischen Frickenhausen und der
Einmündung der St 2292 in die St 2286 bei Geckenau ausgebaut werden. Insbesondere die
Verbesserung der Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrsflusses steht hier im Vordergrund.
Denn der bestehende Straßenverlauf wird der aktuellen Verkehrsbelastung mit 1800
Fahrzeugen am Tag, davon 69 Schwerlastverkehr, aufgrund von mangelnder Sichtweiten, zu
engen Kurven, Kuppen und Wannen nicht mehr gerecht.

1. Dringlichkeit im 7. Ausbauplan für Staatsstraßen
Der Bauabschnitt mit einer Länge von rund 1,1 km ist Teil des Streckenzuges „Ausbau der St
2292 von Mellrichstadt bis zur Staatsstraße St 2286 bei Geckenau“. Bereits im Jahr 2016
wurde die St 2292 von Mellrichstadt bis zum Hainhof mit einer Investitionssumme von rund
3,5 Mio. Euro ausgebaut. Im Jahr 2018 folgte die Ortsdurchfahrt von Frickenhausen mit rund
600.000 Euro. Der aktuelle Bauabschnitt ist im 7. Ausbauplan für die Staatsstraßen in die 1.
Dringlichkeit eingereicht. Die Einreihung in den Ausbauplan unterstreicht die Bedeutung und
die Notwendigkeit des Ausbaus.

Planungsanforderungen 
Auch wenn sich die Planung des Ausbaus sehr an die bestehende alte Trassenführung
orientiert, sind größere Eingriffe in die Böschungen notwendig, um die Strecke an die
heutigen Standards anzupassen und die Verkehrssicherheit langfristig zu gewährleisten. Die
Eingriffe in die Böschungen sind im Wesentlichen durch die Planungsparameter und der dadurch bedingten größeren Fahrbahnbreite erforderlich. Die Mehrbreiten ergeben sich aus
der Vergrößerung der Fahrbahnbreite von rd. 5,50 Metern auf 7,00 Meter, der Vergrößerung
der Bankettbreiten von 0,5 m auf 1,5 m und die notwendigen Entwässerungseinrichtungen in
Form von Entwässerungsmulden.

Die Bauarbeiten gliedern sich in Vorarbeiten und Hauptgewerke
Bereits im Februar liefen die Vorbereitungen für die Baumaßnahme. So mussten vor der
Vogelbrutzeit größere Rodungsarbeiten durchgeführt werden. Seit Anfang Juli ist der
Streckenabschnitt voll gesperrt. Zunächst wurden im Vorfeld bestehende Wasserleitung und
die Abwasserleitungen verlegt. Anschließend begann der Erdbau mit umfangreichen
Böschungsarbeiten. Mittlerweile konnte bereits ein neues Bachbett für den Frickenbach
angelegt werden. Auch die Verlegung des Frickenhäuser Brunnens, die durch die Gemeinde
selbst vorgenommen wird, und die Erdarbeiten entlang der Böschung sind in vollem Gange.
Insgesamt müssen bei dieser Maßnahme 70.000 m³ Dammbaumaterial angefahren, 12500 to
Schotter als Frostschutzmaterial und 8000 m² Asphalt eingebaut werden.

Die Geologie des Untergrunds erfordert besondere ingenieurtechnische Lösungen zur
Stabilisierung des lehmigen Untergrunds. Für den Baugrund gelten grundsätzlich die
Prämissen, Setzungen und eine Durchfeuchtung des Bodens durch geeignete
Wasserableitungen zu vermeiden. Um den Untergrund zu stabilisieren und das
überschüssige Wasser an die Oberfläche zu leiten wird eine Vertikaldränage mit senkrecht in
den Boden eingebrachten Filtervliesstoffen hergestellt.

Beteiligte und Baukosten
Die Baukosten für die rund 1,1 km liegen bei ca. 3,0 Mio. Euro. Die Kosten für die
Staatsstraße werden vom Freistaat Bayern getragen. Die Planung und Ausschreibung
erstellte die Bayerische Straßenbauverwaltung, vertreten durch das Staatliche Bauamt
Schweinfurt, welches auch die Projektleitung und Bauleitung für dieses Projekt durchführt.
Mit den Bauarbeiten wurde die Firma Stolz aus Hammelburg beauftragt.

Ausblick
Für den durchgängigen Ausbau der St 2292 von Mellrichstadt bis zur St 2286 fehlen dann
noch zwei Abschnitte. Der Abschnitt nördlich von Frickenhausen bis zum Hainhof und die
Anbindung an die St 2286 mit einem Kreisverkehr. Die Planungen für die verbleibenden
Abschnitte werden seitens des Bauamtes mit Nachdruck weiter vorangetrieben. Derzeit ist
das Bauamt mit den Grunderwerbsverhandlungen für den Abschnitt nördlich Frickenhausen
betraut. Unter der Voraussetzung ausreichender Haushaltsmittel ist der Ausbau nördlich
Frickenhausen für die Jahre 2021/2022 geplant.