Verkehr rollt über neue Ortsumgehung Mönchstockheim

Mönchstockheim kann aufatmen. Der Neubau der rund zwei Kilometer langen Ortsumgehung im Zuge der Staatsstraße St 2275 konnte am Freitag, den 11.11.2022 planmäßig für den Verkehr freigegeben werden. Noch bevor das erste Auto über die neue Strecke fuhr, fand ein Festakt mit samt der offiziellen Segnung der neuen Straße statt. Im Rahmen dessen bedankte sich die Mönchstockheimer Bevölkerung bei allen Projektbeteiligten mit Gesangseinlagen der örtlichen Kindergärten und der Mönchstockheimer Sängerrunde sowie einem großen Banner. Mit der Fertigstellung der Ortsumgehung wird der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt Mönchstockheim, die bislang durchschnittlich mit rund 3.600 Fahrzeugen pro Tag – davon circa 500 Lkws – belastet war, nachhaltig reduziert und die Anwohner von Verkehrslärm und Schmutz befreit. Der Freistaat Bayern investiert dabei rund 7 Millionen Euro in das unterfränkische Verkehrsnetz.

Begonnen wurde die Maßnahme bereits im Frühjahr 2021 mit dem Bau der beiden Brückenbauwerke über den Unkenbach. Diese Arbeiten konnten durchgeführt werden, ohne das hierfür in den laufenden Verkehr eingegriffen werden musste. Bei den Brücken handelt sich um sog. integrale Bauwerke, also Brücken, die über die gesamte Länge fugenlose Übergänge haben – zusätzliche Lager oder Übergangskonstruktionen entfallen. Der Fahrkomfort wird dadurch erhöht und gleichzeitig die Lärmbelästigung verringert. Die Straßenbrücke ist rund 25 Meter lang, 12 Meter breit und hat eine Fahrbahnbreite von 7,50 Metern. Die Brücke des Rad- und Wirtschaftsweges misst ebenfalls 25 Meter Länge und hat eine Gesamtbreite von 6,50 Metern. Hiervon entfallen 5 Meter auf die Fahrbahnbreite. Beide Bauwerke wurden im weiteren Verlauf als Teile der neuen Ausbaustrecke und des parallel verlaufenden Rad- und Wirtschaftsweges errichtet.

Nachdem 2021 vom Brückenbau geprägt war, konnte im April dieses Jahres mit dem Straßenbau begonnen werden. Dieser ist in insgesamt drei Bauphasen aufgeteilt. Während der ersten Bauphase wurde sowohl ein Kreisverkehr zur Anbindung der neuen Ortsumgehung und der Kreisstraße SW 53 als auch der Großteil der Umgehung selbst. Mit einer Dauer von vier Monaten lag die Ausführung im geplanten Zeitraum. In der zweiten Bauphase wurde die Umgehung an die bestehende Strecke angeschlossen. Dabei musste die Staatsstraße St 2275 zwischen den Ortseingängen Mönchstockheim bis kurz vor Rügshofen für den Verkehr voll gesperrt werden. Im gleichen Zug wurde die Straßendecke dieses Verlaufs erneuert. Mit der Fertigstellung der zweiten Bauphase, kann auch der Verkehr auf der neuen Ortsumgehung freigegeben werden. Bis Jahresende werden nun noch Restarbeiten an der neuen Strecke durchgeführt. Bis ins Frühjahr soll dann die direkte Zufahrt vom Kreisverkehr nach Mönchstockheim fertiggestellt und die alte Staatsstraße vor Mönchstockheim abschnittsweise zurückgebaut und renaturiert werden.

Spektakulärer archäologischer Fund machte die Baustelle bayernweit bekannt
Landesweite Bekanntschaft erlangte das Bauvorhaben nachdem bei Grabungen vor Baubeginn eine 19 Zentimeter große Tonskulptur zum Vorschein kam. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege (BLfD) identifizierte die Figur als Wassergöttin und bestimmte ihr Alter auf ungefähr 3.000 Jahre. Trotz des beträchtlichen Alters befindet sich die Statuette in einem hervorragenden Erhaltungszustand. Gefunden wurde sie im Strudelloch eines vorzeitlichen Grabens, in dessen tiefstem Punkt sie von der hallstattzeitlichen Bevölkerung abgelegt wurde. An diesem Ort in Quellnähe diente sie den Menschen damals mutmaßlich als rituelle Opfergabe.

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