Unfallkommission des Landkreises Bad Kissingen stellt Aufgaben und Maßnahmen vor

Rund 6500 mal am Tag kracht es durchschnittlich auf Deutschlands Straßen. Um die Verkehrsunfallzahlen nachhaltig zu senken, wird in der Regel jeder Zusammenstoß polizeilich erfasst und statistisch ausgewertet. Anschließend tagt die sogenannte Unfallkommission landkreisweise. Die Unfallkommission des Landkreises Bad Kissingen stellte nun ihre Aufgaben sowie die konkreten Maßnahmen vor, die an den Bad Kissinger Unfallhäufungsstellen ergriffen werden.

Bei der Unfallkommission handelt es sich um ein Gremium aus Vertretern der örtlichen Polizeiinspektion, der Unteren Straßenverkehrsbehörde des jeweiligen Landratsamts und dem zuständigen Staatlichen Bauamt. Die Unfallkommission hat die Aufgabe, Unfallhäufungen zu erkennen, sie zu analysieren und bauliche oder verkehrsregelnde sowie polizeiliche Maßnahmen zur Beseitigung von Unfallhäufungen zu beschließen. Dabei ist zwischen kurzfristig und mittelfristig realisierbaren Lösungen – wie die Überprüfung, Verbesserung und Ergänzung der bestehenden Straßenmarkierung oder der vorhandenen Beschilderung, die Behandlung der Straßenoberfläche oder eine Anpassung der Höchstgeschwindigkeiten sowie auch einer polizeilichen Geschwindigkeitsüberwachung – und langfristigen Lösungen – also bauliche Eingriffe wie der Ergänzung von Fahrstreifen oder der Änderung der Knotenpunktform – zu unterscheiden. Um das Ziel, Unfälle deutlich zu reduzieren, zu erreichen, ist vorrangig das Zusammenspiel der verschiedenen Maßnahmen ausschlaggebend.

An vier auffälligen Unfallhäufungspunkten im Landkreis Bad Kissingen wurden und werden nun erneut Maßnahmen ergriffen, um die Unfälle einzudämmen. Dabei handelt es sich um Knotenpunkte, die sowohl über ausreichende Blickweiten, als auch eindeutige Vorfahrtsregelungen verfügen. Die Verkehrsunfälle sind deshalb nicht auf bauliche Mängel oder verkehrstechnische Gründe zurückzuführen.

Unfallhäufungsstellen im Landkreis Bad Kissingen

B 287, Anschlussstelle Hammelburg

B 287 / St 2445 Nüdlingen - Pyramide

B 286 / B 19, Einmündung Oerlenbach

St 2291, Anschlussstelle Oberthulba

Unfallstatistik bestätigt die Entscheidungen der Unfallkommission
Dass die Maßnahmen der Unfallkommission Früchte tragen, zeigt sich beispielhaft an dem ehemaligen Unfallschwerpunkt am Schindberg im Zuge der B 287. Dort wurden im Zeitraum zwischen 2018 und 2020 insgesamt 29 Verkehrsunfälle registriert. Die Unfallkommission hat daraufhin die Geschwindigkeit auf dem Abschnitt reduziert und den Bereich entsprechend beschildert. Darüber hinaus fanden verstärkt Geschwindigkeitskontrollen durch die Polizei statt. Das Staatliche Bauamt erneuerte außerdem die Straßendecke der Bundesstraße und beseitigte dadurch Unebenheiten und Verdrückungen. Die Maßnahmen zeigten Wirkung, so dass seit 2021 auf dem Abschnitt lediglich ein Unfall registriert werden musste.

Kein Unfallschwerpunkt ist gleich
Die Unfallkommission im Landkreis Bad Kissingen arbeitet seit Jahren partnerschaftlich zusammen. Auffällige Knotenpunkte werden durch Fachleute objektiv betrachtet und auf dieser Grundlage fachlich fundierte Entscheidungen für oder gegen Maßnahmen getroffen, die die Verkehrssicherheit verbessern sollen. Die zur Verfügung stehenden Maßnahmen werden stufenweise und parallel angewandt. Das richtige Zusammenspiel der verschiedenen Maßnahmen ist dabei ausschlaggebend. Sind die kurzfristigen, verkehrsregelnden Maßnahmen ausgeschöpft, werden Knotenpunkte individuell und unter Berücksichtigung aller Parameter betrachten, bevor eine bauliche Veränderung in die Wege geleitet wird. Im Rahmen dieser Einzelbetrachtung entscheidet man sich das Gremium dann gemeinsam für die schnellste, effektivste und wirtschaftlichste Lösung.