PRESSEMITTEILUNG 36/2018
Schweinfurt, den 07.08.18Ehemaliges Gerichtsgebäude in Gerolzhofen wird zum Zentralarchiv
Das ehemalige Zweigstellengebäude des Amtsgerichts Schweinfurt in Gerolzhofen wurde in den vergangenen zwei Jahren für insgesamt etwa zwei Millionen Euro zum Zentralarchiv der Schweinfurter Justiz umgebaut. Es bietet nun Platz für über zwei Millionen Akten des Amtsgerichts, Landgerichts und der Staatsanwaltschaft. Kurz vor Inbetriebnahme kommt der Bayerische Staatsminister der Justiz, Prof. Dr. Winfried Bausback, zu einem Pressetermin und macht sich ein Bild von dem umgebauten Gebäude.
Über eine Millionen Akten des Schweinfurter Amts- und Landgerichts sowie der Staatsanwaltschaft Schweinfurt lagerten vor dem Umbau des ehemaligen Zweigstellengebäudes des Amtsgerichts in Gerolzhofen bereits in den Kellerräumen des 1965 gebauten Gebäudes. Nachdem die Zweigstelle des Amtsgerichts Schweinfurt in Gerolzhofen wegen Umstrukturierungen aufgelöst wurde, lag die künftige Nutzung des Gebäudes nahe: Das ehemalige Gerichtsgebäude wird künftig als Zentralarchiv für die Schweinfurter Justiz genutzt werden.
Deckenverstärkungen und ein neuer Lastenaufzug
Mit dem Ziel, die Akten des Amts- und Landesgerichts sowie der Staatsanwaltschaft – die bisher verteilt an mehreren Standorten archiviert wurden – zentral an einem Ort zu lagern, sah das Baukonzept des geplanten Zentralarchivs Gerolzhofen folgendes vor:
Um möglichst viel Platz für die Aktenlagerung zu schaffen, wurde die kleinteilige Raumstruktur des ehemaligen Gerichtsgebäudes aufgelöst, indem Wände herausgenommen und Türöffnungen versetzt wurden.
Da die großflächigen Rollregistraturen – vor allem wenn sie mit mehreren 10.000 Akten gefüllt sind – mit einem enormen Gewicht die Geschossdecken belasten, wurden die alten Stahlbetondecken zusätzlich mit Stahlträgern verstärkt und mit Brandschutzplatten verkleidet. So kann die Deckenkonstruktion auch zukünftig die bestehenden Lasten aufnehmen.
Neben dem Einbau der Rollregistraturen und Regale in den ehemaligen Sitzungssälen, Büroräumen und Lagerräumen im Keller-, Erd- und Obergeschoss sowie der Hausmeisterwohnung mussten noch weitere Umbauarbeiten erledigt werden.
Für den Aktentransport wurde ein geschossübergreifender Lastenaufzug eingebaut, der auch zur Personenbeförderung genutzt werden kann. Zudem wurde die Beleuchtung der neuen Raumaufteilung angepasst, die nicht mehr zeitgemäße Elektroinstallation erneuert und eine Brand- und Einbruchmeldeanlage installiert.
Bereits während der Umbaumaßnahmen wurden vorhandene Akten in Gerolzhofen umgeräumt und in die neuen Rollregistraturen einsortiert. Alle Akten mussten während der gesamten Bauzeit zugänglich sein.
Ab August 2018 wird die Schweinfurter Justiz das ehemalige Amtsgericht dann endgültig als ihr neues Zentralarchiv nutzen.
Daten und Fakten zum Umbau:
Gebäudelänge: 39,05 m
Gebäudebreite: 28,05 m
Innenhof: 14,94 m x 10,25 m
Geschosse: Kellergeschoss, Erdgeschoss, Obergeschoss, Dachgeschoss
Bruttorauminhalt: 9.910 m³
Nettogeschossfläche: 2.496 m²
Nutzfläche: 1.622 m²
Verkehrsfläche: 824 m²
Technikfläche: 50 m²
Bauherr:
Bayerisches Staatsministerium der Justiz für die Schweinfurter Justiz
Projektleitung und Bauherrnvertretung:
Staatliches Bauamt Schweinfurt
Projektbeteiligte / Fachplaner:
Planung und Objektüberwachung:
Architekturbüro Schlereth und Buzzi (Gerolzhofen)
Tragwerksplanung:
Statikbüro Dietz (Gerolzhofen)
Elektroplanung:
Ingenieurbüro JHS, Dettelbach
Prüfsachverständiger Brandschutz:
Ing. Büro Vogel (Bayreuth)
Baugrunduntersuchung:
Geotechnik Dr. Rimpel (Gochsheim)
Schadstoffuntersuchung Asbest:
B&O Concept (Haßfurt)
Bauvermessung:
Ing. Büro Vogl (Würzburg)
Prüfstatik:
LGA Würzburg